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Tourguide-System – Ratgeber für Kauf- oder Mietinteressierte

1. Wo, wie lange und wie?

Ganz am Anfang soll man die Frage beantworten, auf welche Weise das System benutzt wird, d. h.:
• Sind meine Ausflüge lang oder kurz – Städtereisen für 1-2 Tage oder Rundfahrten über 7-14 Tage?
• Werden die Ausflüge mit Bussen oder per Flugzeug absolviert, oder holt sich die Gruppe einfach die Geräte aus meinem Büro und geht in die Stadt?
• Umfasst mein Angebot Ausflüge in Europa, oder auch über andere Kontinenten?

Die geplante Länge des Ausflugs beeinflusst auch die Wahl der Stromversorgung – ob man Einwegbatterien oder Akkus mit Ladegerät wählt. Das Ladegerät ist schwieriger als ein üblicher Koffer, nicht jeder Reiseführer will also ein Ladegerät für einen Flugzeugausflug über 10 Tage nehmen, wobei bei Busrundfahrten das Ladegerät die ganze Zeit im Bus liegen kann, und ihr Transport keine Schwierigkeit darstellt. Bei kurzen Ausflügen über wenige Tage reicht ein System aus, das aus einer Batterie gespeist wird und eine Lebensdauer von bis zu 20 Stunden hat. Es wird bequemer und einfacher zu tragen sein.

Ausflüge mit dem Bus bedeuten sehr viel Freiheit bei der Wahl des Ladegeräts, weil die Mitnahme eines schwierigeren Koffers kein Problem ist. Beim Flug – auf einem Ausflug von sieben, zehn oder 14 Tagen – verzichten Reisebüros eher auf Ladegeräte und Akkus, und wählen stattdessen Einwegbatterien sowie eine Einheit, die auf zwei AA-Batterien bis zu 30 Stunden laufen kann. Beim Verleih von Stadtführern können die Geräte die ganze Zeit im Ladegerät bleiben und von da aus an die Gruppe verteilt werden.

Falls dasselbe Gerätemodell in Europa, Asien und z.B. Amerika genutzt werden soll, sollte der Kauf eines mit universeller Frequenz funktionierenden Systems überlegt werden, die in den meisten Ländern weltweit verfügbar ist (d.h. 2,4 GHz). Eventuell kann auch nach einem System gefragt werden, das mit 2 oder 3 Frequenzen funktioniert. Die in Europa ohne Lizenz zulässige Frequenz ist 863-865 MHz. Dieselbe Frequenz wird auch in Nordamerika und im Nahen Osten genutzt, d.h. in Ländern, in denen diesbezüglich keine strengen Regelungen existieren.

2. Tourguide-System für den Tourismus – Definitionen und wichtigste Bestandteile

Das Tourguide-System ist ein Set, bestehend aus einem Sender mit Mikrofon und einem Empfänger mit Kopfhörern. Der Reiseführer spricht während der Besichtigungstour in den Sender, wobei jeder Teilnehmer einen eigenen Empfänger nutzt. Die Kommunikation erfolgt nur in eine Richtung, d.h. vom Sender auf eine beliebige Anzahl von Empfängern. Es existieren auch Systeme mit 2 Richtungen, diese sind aber im touristischen Bereich nicht sehr verbreitet.

Kanäle – die Tourguide-Systeme verfügen üblicherweise über mind. 16 Kanäle. Dabei handelt es sich um vom Hersteller dauerhaft einprogrammierte Übertragungsfrequenzen. Im Falle eventueller Störungen auf einem Kanal kann die Gruppe auf einen anderen Kanal wechseln. So können z.B. in einem Objekt oder gar in einem Raum mehrere Reiseführer mit mehreren (oder sogar mehreren Dutzend) Gruppen arbeiten – jede über einen anderen Kanal. Verschiedene Hersteller stellen ihre Kanäle auf verschiedenen Frequenzen ein. Dank der Kanäle kann z.B. außerdem simultan gedolmetscht werden.

Ladegerät – Gerät zum Aufladen von Batterien (AA- oder Lithium-Ionen-Akkus) für Empfänger und Sender. Da Empfänger und Sender mit speziellen Kontakten ausgerüstet sind, werden die Geräte zum Laden in die Kuhle (Slot) des Ladegeräts gesteckt. Das Ladegerät hat üblicherweise die Form eines Koffers.

Mikrofon – das Mikrofon wird an den Sender des Stadt-/Reiseführers angeschlossen. Gute Systeme verfügen über universelle Mikrofon- und Kopfhörerbuchsen des Typs Jack 3,5 mm. Es gibt unterschiedliche Arten von Mikrofonen – Ansteckmikrofone (mit Klammer), die an Krawatte oder Kragen befestigt werden können, flexible Mikrofone (für Hals oder Hand) sowie die für Reiseführer am praktischsten professionellen Kopfmikrofone mit eingeschränkter Aufnahmereichweite. Ein solches Mikrofon „hört“ nur das, was der Reiseführer sagt (selbst im Flüsterton), überträgt aber keine Geräusche aus der Umgebung.

Kopfhörer – die Kopfhörer werden an die Empfänger der Reisegäste angeschlossen. Im Tourismusbereich werden fast immer Kopfhörer für ein Ohr verwendet. Aus Sicherheitsgründen sowie für den Komfort sollte das zweite Ohr frei bleiben. Es wird zwischen Mehrweg- und Einwegkopfhörern unterschieden. Bei der erstgenannten Variante sollten Muschelkopfhörer (die nicht ins Ohr gesteckt, sondern aufgesetzt werden) eingesetzt werden, um ein Minimum an Hygiene zu gewährleisten. 100% Hygiene garantieren jedoch nur Einmalkopfhörer.

Hygieneausstattung – aus dem Grund des frequenten Kontakts der Ausstattung sowie der Geräte mit mehreren Benutzern müssen Fragen der Hygiene und der Reinigung beantwortet werden. Die große Auswahl lässt einem entweder Desinfektionsmittel oder -Tücher oder aber Hygiene-Bedeckungen wählen.

3. Digital oder analog?

Erste Sache: Es gibt kein Unterschied zwischen analogen und digitalen Modellen was Übertragungsqualität der Stimme anbelangt.

Vor allem allerdings gibt es keinen qualitativen Unterschied bezüglich der Stimmübertragung zwischen sog. digitalen und sonstigen Tourguide-Systemen. Digitale Systeme haben üblicherweise eine deutlich kürzere Reichweite (30-40 Meter Luftlinie) und einen höheren Energieverbrauch (kürzere Batterielaufzeit). Dafür stehen bei digitalen Modellen normalerweise mehr Kanäle zur Verfügung, was z.B. bei der Ausstattung eines großen Museums mit einem Tourguide-System von Bedeutung ist, wo an ein und demselben Ort bis zu 50 oder noch mehr Reiseführer arbeiten können.

Zusätzlich sind digitale Modelle oft mit einer Reihe moderner Funktionen ausgestattet, wie z. B. Ferngesteuerte Kanalwahl bei den Empfängern. Einige analoge Systeme werden nicht mehr hergestellt, was bedeutet, dass die Preise steigen und Ersatzteile nur schwer zu bekommen sind.

4. Haben Sie keine Angst vor Führungssystemen.

Die Empfangsgeräte sind oft so einfach wie möglich konzipiert, damit der Tourist kein Problem mit deren Bedienung hat und sich auf die Besichtigung sowie die Geschichte des Stadtführers konzentrieren kann. Wenn jemand also ein Handy bedienen kann, so ist er bestimmt auch imstande, ein Tourguide-System zu bedienen. Die Bedienung schränkt sich auf das Einschalten, die Lautstärkeanpassung, vielleicht Kanalwahl oder Ausschalten ein, manche Geräte schalten sich aber automatisch aus wenn sie kein Signal des Sendegeräts empfangen.

5. Komfort und Sicherheit

Tourguide-Systeme sind jetzt bereits Standardausstattung polnischer Touristenagenturen. Sie bringen auch viele Ersparnisse mit sich, da der Verleih in Paris oder Rom teurer sein mag.
Außerdem generieren sie auch deutliche Einsparungen für Reisebüros, da das Entleihen von Geräten vor Ort in Paris oder Rom teuer werden kann. In vielen Museen ist die Nutzung von Tourguides bereits Pflicht, und in letzter Zeit haben auch einige Städte in Europa (z.B. in Kroatien) bei Gruppenbesichtigungen die Verwendung von Tourguide-Systemen zur Pflicht gemacht. Dies ist aus ökologischer Sicht auch durchaus verständlich. Touristen verreisen, um sich zu entspannen – und bereits der Lärm eines einzigen laut sprechenden Reiseführers in einer engen Straße ist manchmal kaum zu ertragen, besonders wenn dabei Megafone zum Einsatz kommen. An populären Reisezielen treffen häufig nicht nur zwei, sondern noch viel mehr Gruppen aufeinander – man kann sich also leicht vorstellen, was dort los ist … Tourguide-Systeme vermeiden Lärm und Chaos und sorgen für Ordnung. Die Besichtigung wird diskret gehalten, selbst in Kirchen oder anderen Kultstätten und ehrwürdigen Orten.

Die Verwendung eines Tourguide-Systems ist nicht nur aus offensichtlichen Gründen für Reiseführer und Touristen bequem, sondern gewährleistet darüber hinaus auch Sicherheit. Häufig hat der Reiseleiter wichtige organisatorische Informationen mitzuteilen und es ist wichtig, dass diese von allen gut verstanden werden. Auch wenn sich die Gruppe auf einer großen Fläche verteilt hat, ist dies kein Problem. Alle bekommen genau mit, was der Reiseleiter sagt und können sich dabei nicht verirren – solange die Reichweite der Übertragung vorhanden ist und der Reiseleiter mitteilt, wo er sich befindet, können sich alle Reisegäste sicher fühlen.

Es geht nicht nur darum, dass jede Person die Worte des Stadtführers hören wird, sie verlaufen sich auch nicht, und der Stadtführer gibt angaben zu seiner Position beim Sprechen an, damit man sich mit einem Tourguide-System immer sicher fühlt.

6. Kauf oder Miete

Obwohl Tourguide-Systeme seit der Einführung auf dem polnischen Markt deutlich günstiger geworden sind, muss für ein Set für eine 50-köpfige Gruppe dennoch mit Kosten von 9-11 000 PLN gerechnet werden.

Einige kleinere Reisebüros haben Sorge, ob die gekauften Geräte in der nächsten Saison auch zu 100% ausgelastet werden. In diesem Fall könnte die Pacht eines Sets in Frage kommen, die in bestimmten Fällen vorteilhafter sein kann.

Der Verleih eines Systems könnte finanziell vorteilhafter sein, wenn das System selten oder unregelmäßig eingesetzt werden soll.
Beim einmaligen Ausleihen liefern große Verleihfirmen (z.B. tourguidewynajem.pl) die Geräte an einen gewünschten Ort innerhalb Polens.

7. 2-in-1-Systeme

Immer beliebter werden Systeme des Typs 2 in 1, d. h. Tourguide-Systeme, bei denen der Reiseleiter zu bestimmten Zeitpunkten zuvor aufgenommene Texte abspielen kann. Darüber hinaus kann das 2-in-1-System von einer Vertretung des Reiseleiters genutzt werden, die im richtigen Moment den Reisegästen die entsprechenden Aufzeichnungen einschaltet (die zuvor von einem erfahrenen Reiseführer eingespielt wurden).

Das ist aber noch nicht alles: die modernsten 2-in-1-Systeme, wie z.B. Okayo OmniGuide verfügen über die Möglichkeit, mehrsprachige Gruppen zu führen. Dies ist insbesondere bei der Bedienung von Sehenswürdigkeiten von Bedeutung, die von Gruppen aus verschiedenen Ländern besucht werden, ebenso in sog. Hop-on-hop-off-Bussen, beliebten Sightseeing-Elektroautos oder Besichtigungen auf Schiffen und Booten. Der Reiseleiter schaltet zum gewünschten Zeitpunkt eine Aufzeichnung ein, die jeder Gruppenteilnehmer in seiner zuvor gewählten Muttersprache hört. Selbstverständlich müssen die Aufzeichnungen in verschiedenen Sprachen zuvor geschrieben, übersetzt und aufgenommen werden, aber auch diese Dienstleistungen sind auf dem Markt als Paket verfügbar (z.B. systemtourguide.com).

8. Stehen Sie auf neue Lösungen und vereinfachen Sie sich das Leben mit Touristen

Hersteller führen ständig nützliche Funktionen für Stadtführer ein, damit deren Arbeit effizienter und nicht durch technische Probleme schwieriger sein kann.Hochmoderne Tourguide-Systeme bieten eine Reihe von Funktionen an, die jeden Ausflug vereinfachen und effizienter machen. Bei neuen Systeme, wie z. B. das Okayo OTG-102, kann der Sender mit dem Handy über Bluetooth bedient werden. Ein dediziertes App ermöglicht z. B. das Hinzufügen und die Bearbeitung von Daten jedes Benutzers, es lässt ein privates Gespräch mit einem bestimmten Empfangsgerät zu, gibt Angaben über Batterien jedes Empfangsgeräts an oder ermöglicht die Einstellung eines Weckers. Dank den neuen Lösungen umfasst eine Führung durch die Stadt nicht nur eine Besichtigung, sondern jetzt auch – Organisation.

Ratschläge von Experten und erfahrenen Tourguide-Nutzern

  1. Niemals einen zweiten Sender auf denselben Kanal schalten. In diesem Fall kommt es zu Störungen oder Übertragungsunterbrechungen. Die meisten Systeme mit einer Funktionsrichtung funktionieren nur mit einem Sender pro Kanal.
  2. Nutzen Sie Geräte mit Referenzen, vermeiden sie kaum bekannte Marken. Falls ein Modell oder ein Set von vielen Firmen genutzt wird, darunter auch Großunternehmen, dann kann man mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass die Qualität gut ist.
  3. Verwenden Sie Markenbatterien oder -akkus, am besten aus industriellen Serien. Kaufen Sie nicht die billigsten Modelle über Allegro.
  4. Haben Sie immer einen Sender extra pro Gruppe in der Hinterhand. Falls der einzige Sender während der Reise verloren geht oder beschädigt wird, sind die übrigen mehreren Dutzend Empfänger nutzlos.
  5. Kaufen/entleihen Sie 1-2 Empfänger mehr, als Sie benötigen. Es kommt zwar selten vor, es kann aber passieren, dass ein Reisegast sein Gerät verliert (häufig werden Geräte später wieder aufgefunden).
  6. Markieren Sie Ihre Geräte mit einem Aufkleber (Logo und Internetseite).
  7. Die Verwendung von Einmalkopfhörern vereinfacht die Organisation – es ist nicht notwendig, nach jeder Reise mit Desinfektionsmittel zu hantieren und (was leider vorkommt) die verknoteten Kabel von Mehrwegkopfhörern zu entwirren.
  8. Einige Betreiber überlassen die Wahl der Kopfhörer den Kunden – kostenlose Mehrwegkopfhörer oder Einwegkopfhörer gegen eine geringe Gebühr.
  9. Gute Geräte sind robust – manchmal fehlt einfach die Zeit, die Empfänger in der Tasche zu verstauen. Bei der Prüfung der Referenzen des Modells sollten Sie auch nach der Robustheit des Gehäuses fragen.
  10. Kaufen Sie bei autorisierten Händlern mit entsprechender Garantie und Service innerhalb Polens. Die Geräte sollten CE-zertifiziert, das Herkunftsland sollte angegeben, die technische Spezifikation vorhanden und die Marke des Herstellers auf dem Gehäuse sichtbar sein.
  11. Bevor Sie sich zum Kauf entscheiden, leihen Sie das gewünschte Modell aus und probieren Sie es aus.
  12. Nach der Saison sollten verschmutzte Bänder ausgetauscht werden.
  13. Ihr Unternehmen ist groß, Sie haben viele Gruppen und Reiseziele im Angebot? Arbeiten Sie mit Einmalbatterien und -kopfhörern. Damit vereinfachen Sie Ihren Reiseleitern und sich selbst das Leben.
  14. Ihr Unternehmen ist noch größer? Pachten Sie langfristig Anlagen.
  15. Versichern Sie Ihre Geräte, das muss nicht teuer sein.

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